![]() Die Offizielle Fanfiction-Universität von Mittelerde (OFUM) Kapitel 18 Wärme. Ja, sie war irgendwie warm. Weich. Okay... also war sie von etwas Weichem umgeben. Schnarchen. Jemand schlief. Wenn man all das zusammennahm dann war sie in einem Bett. Einem schönen, weichen Bett. Es war wirklich schön, zu schlafen. Schön... Sie erwachte erneut, nicht ganz sicher, wie viel Zeit vergangen war. Das Bett schien immer noch da zu sein, denn es war immer noch warm und weich. Aber etwas berührte reichlich kratzig ihre Haut. Eigenartig. Ungewöhnlich, jedenfalls im Bett. Ihr Geist war heftig vernebelt. Mein Schatzzzzz... Oje. Das war eigenartig. Es klang genau wie - GOLLUM! kreischte sie und hechtete aus dem Bett, als stünde ihre Kehrseite in Flammen. Wir haben unssseren Schatzzz in unssserem Bett gefunden, ja... flüsterte Gollum von irgendwo unter den Decken. Scheiße! Scheiße! Scheiße! fluchte sie. Ich werde nie wieder trinken. Nie im Leben. Diesmal aber wirklich! Schatzzz sssoll nicht schimpfen... murmelte Gollum. Ich bin nicht dein Schatzzz... stöhnte Lina und hielt sich den Kopf. Mann, tat der weh immer noch. Und von allen Leuten, in deren Bett sie hatte fallen können, musste es ausgerechnet Gollum sein. Natürlich. Schatzzz hat weichesss Haar. sagte Gollum bewundernd und spähte unter den Decken hervor. Rot wie Feuer. Wir mögen esss, dasss tun wir. Ich bin nicht... begann sie, als ihr eine Idee kam. Leise schlüpfte sie hinaus und hob den Ring auf, den sie vor die Tür direkt neben der von Gollum hatte fallen lassen (armer Morgoth, was für ein Nachbar! Oder war doch eher Gollum arm dran?). Hier ist dein Schatzzz! verkündete sie und warf Zehchen auf das Bett. Oh.. wie er sssstrahlt! Sie überließ es Gollum, mit Zehchen zu spielen und wagte sich wieder in den Flur. Es war still schwer zu sagen, wie spät es sein mochte. Mittagszeit? Zeit fürs Abendessen? Wie lange hatte sie geschlafen? Nach einem langen Schlaf fühlte es sich nicht an, ihr tat immer noch der ganze Körper weh. Wie leben die nur ohne Uhren? murmelte sie. Also gut, wenn sie in die richtige Richtung ging, würde sie wohl die große Halle finden. Dann musste sie an den Mini-Balrogs vorbei. Hoffentlich würden sie sich nicht um sie kümmern; schließlich kam sie aus der Lehrkörper-Abteilung heraus und versuchte nicht, sich hineinzuschleichen. Sehr leise bog sie um die Ecke und zog schnell den Kopf zurück. Jemand war in der Halle! Ich glaube, einige Studenten machen ansatzweise Fortschritte. erklang die Stimme von Miss Cam. In der Tat. fügte Thundera Tiger hinzu. Herr Direktor, darf ich sagen, was für eine große Ehre es ist, Ihnen zu begegnen? Danke sehr, Miss Cam und Miss Tiger. Ich habe vollstes Vertrauen, dass Sie dieser Aufgabe voll und ganz gewachsen sind. sagte eine tiefe, männliche Stimme. Lina war sich ziemlich sicher, dass sie sie noch nie zuvor gehört hatte. Aber halten Sie Gandalf aus der Küche fern. Er würde Mittelerde mit einer neuen Spezies bevölkern, wenn wir nicht Acht geben. Wir werden unser Bestes tun, Herr Direktor. erwiderte Miss Cam; ihre Stimme entfernte sich. Als Lina es wagte, wieder um die Ecke zu schauen, sah sie sie die Treppe hinaufgehen, hinein in einen großen Raum mit dem Schild Büro des Direktors Zutritt verboten jawohl, Sie sind gemeint. Also, das war der Schulleiter. Aber wer war er? Lina, was machst du hier? Sie erlitt beinahe einen Herzanfall, als sie die ach so vertraute Stimme dicht bei sich hörte, und sie wirbelte herum, um Gimli anzusehen. Das Gesicht des Zwergen war ausdruckslos, während er sie betrachtete. Mal wieder versucht, dich in Legolas Zimmer zu schleichen? Ihre Wangen röteten sich. Sie hatte ganz ehrlich nicht daran gedacht, aber nun stahl sich der ungebetene Gedanke an einen schlafenden, nackten Elben in ihren Sinn. Ich habe nicht... Scheiße... Sauron hat mich im Kerker eingeschlossen, als ich in seiner Klasse eingeschlafen bin, in Ordnung? Und da drin bin ich ... ähm... auch eingeschlafen. Ach, du bist in Saurons Klasse eingeschlafen? Gimlis Gesicht verzog sich zu einem Grinsen und seine Augen leuchteten auf. Übler Kater, hm? Ich sage den Elben dauernd, dass ihr Wein nichts für Menschen ist, aber sie scheinen zu glauben, dass du einen Geschmack dafür entwickelst. Komm mit, ich habe ein gutes Heilmittel gegen Kater. Sie trottete hinter ihm her und versuchte das Bild von Legolas (nackt wie am Tag seiner Geburt...) abzuschütteln. Sie fragte sich wie groß also gut, besser, sie dachte nicht in diese Richtung, sonst bekam sie das Bild nie wieder aus dem Kopf. Das ist mein Zimmer. verkündete Gimli, als sie die Treppe hinauf gegangen waren und sich nach links gewandt hatten. Die Tür war ziemlich niedrig und sie musste sich ein wenig bücken, um einzutreten. Der Raum war voller Äxte, Steine und Karten über verschiedene Minen. Ein paar Bücher gab es auch, einige davon mit elbischen Titeln. Legolas versucht, mich zu kultivieren. sagte Gimli, als er ihren Blick bemerkte, während sie sich hinsetzte. Er hat eine großartige Theorie darüber, das jedermann einen inneren Elben hat, und dass es nur darum geht, ihn hervorzulocken. Glaubst du, er hat recht? Der Zwerg zuckte die Achseln. Wenn er recht hat, dann hat jeder auch einen inneren Zwerg. Er sah sie lange an, ehe er in eine Schublade langte und eine kleine Phiole herausholte. Normalerweise kuriert es Bier-Kater, aber ich habe herausgefunden, dass es bei Elbenwein-Katern genauso gut funktioniert. Man kriegt ein paar davon, wenn man Zeit mit Legolas verbringt. Nur einen Tropfen, das wird dir den Kopf klar machen. Die Flüssigkeit schmeckte eigenartig nach Pfefferminze, aber es dauerte nur ein paar Sekunden, bevor sie merkte, dass sich der Nebel in ihrem Kopf verzog. Sie lehnte sich in den Stuhl zurück und seufzte. Das ist ein hübscher Halsschmuck. bemerkte Gimli leichthin. Sie hob den Kopf, um ihn anzusehen; seine klaren tiefen, Augen blickte geradewegs hinein in ihre Seele. Du warst das, nicht wahr? murmelte sie. Keine Ahnung, wovon du redest... Ihr Kopf drehte sich wieder, aber diesmal fühlte es sich ziemlich angenehm an. Sie versuchte nichtsdestoweniger zu widerstehen, aber ihr Körper wollte schlafen. Ihr Geist wollte schlafen. Sie fühlte starke Arme, die sie hochhoben und auf das Bett legten (erstaunlich stark, wenn man die Größe bedachte), und eine sanfte Hand strich ihr das Haar aus dem Gesicht. Schlaf, Lina. Und seine raue Stimme war das letzte, was sie hörte, als sie erneut einschlummerte.
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