Drei Geburtstage
von Cúthalion


Kapitel 2
10. April 1439

Fredegar ist in diesem Jahr acht geworden, aber Lily hat es kaum bemerkt; sie war damit beschäftigt, eine bittere, unerwartete Schlacht durchzufechten. Sie hat verloren, was ihr zweites, gemeinsames Kind gewesen wäre, und ihr Geist bleibt über Monate hinweg umwölkt und düster.

Grausame Erinnerungen erheben ihre Stimmen und erfüllen ihre Träume mit kaltem, spöttischen Gelächter. Sie sprechen von Schuld und Schande, sie lassen sie Nacht für Nacht zusammenschaudern und in unruhigen Schlaf aufschreien. Dann weist eine andere Stimme diese Ankläger mit stiller Autorität zurück, und Lily beruhigt sich und liegt still.

Als sie am nächsten Morgen die Augen öffnet, sitzt Frodo neben dem Bett. Er sieht schmerzhaft erschöpft aus, aber das Lächeln, das plötzlich sein Gesicht aufleuchten lässt, ist so hell und freudig wie ein Sonnenaufgang im Sommer. Sie weiß nicht, was sie sagen, wie sie ihm danken soll, aber er spricht zuerst.

„Willkommen zurück, mein Liebes,“ sagt er einfach und küsst ihre Hand. „Und alles Gute zum Geburtstag.“


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